Wednesday, February 28, 2007

Ein Drehbuch: Tatort

Figuren

Kommissar Pflümli, 54, seit 40 Jahren bei der Mordkommision in Aachen. War einst ein vielversprechendes Schnüffeltalent, zerbrach jedoch an den hohen Erwartungen, die man an ihn stellte. Und an der Tatsache, dass Hunde bessere Nasen haben. Heute starker Trinker und spielt gerne Tischtennis. Vernachlässigt aufgrund dessen oft die Arbeit.

Jungkommissar Dom, 25, frisch von der Polizeischule, voller Elan und Tatendrang, leidet unter der abweisenden Haltung seines Kollegen Pflümli, lässt sich jedoch nichts anmerken. Ist verliebt in die 60 Jahre ältere Pathologin Marzipan. Lässt sich auch diesbezüglich nichts anmerken.

Pathologin Marzipan, sehr alt, hat ein dunkles Geheimnis. Und eine Warze auch. Über der linken Schläfe. War nie verheiratet und gilt als ewige Jungfer, was sie nur noch attraktiver für Jungkommissar Dom erscheinen lässt.

In weiteren Rollen: Toter, Nachbarin, Polizisten etc.

Schauplatz: Aachen



Dedö Dedö Dedöööööööö...damdadadadamdamdadadadam...


Die Folge startet mit einer Kamerafahrt durch eine Mietswohnung in einem Aachener Elendsviertel, endet mit einer Nahaufnahme eines Toten, aus dessen Mund ein Katzenkadaver herauslugt.
Es folgt eine Einstellung, in der mehrere Polizeibeamte Beweismaterial sicherstellen, Jungkommissar Dom ist bereits am Tatort und erläutert dem später eingetroffenen Kommissar Pflümli die Situation.

Dom: ...ist 34 Jahre alt, lebte allein und seine Leiche weist diverse Einschusslöcher in der Brust auf. Doch die eigentlich Todesursache ist wahrscheinlich die tote Katze, mit der das Opfer anscheinend gewaltsam erstickt wurde. Es guckt nur noch der Kopf der Katze aus dem Rachenraum heraus.
Pflümli: Das war kein Unfall, das war Mord!
Dom: ...
Pflümli: Sie brauchen mich gar nicht so ungläubig anzuschauen, Dom. Jemand, mit meiner Berufserfahrung, hat einen Riecher für sowas.
Dom: ...äh...
Pflümli: Dass das jemand, der so frisch in diesem harten Beruf ist wie sie, das nicht auf Anhieb erkennt, wundert mich wenig. Warten wir die Obduktionsergebnisse ab.
Dom: ...ja...gut...ich...ähm...
Pflümli: Sie werden schon sehen, mein junger Kollege, Sie werden schon sehen. Boah, hab ich n Brand. Machma Feierabend, wa?!
Dom: Ähm, Sie sind gerade einmal 5 Minuten im Dienst, Chef. Vielleicht sollten wir noch...
Pflümli: Papperlapapp. Ohne die Obduktionsergebnisse kommen wir hier eh nicht weiter.
Dom: Aber eine Nachbarin hat hier kurz nach der vermutlichen Tatzeit einen Mann aus der Wohnung spazieren sehen. Vielleicht sollten wir ihr noch ein paar Fragen st...
Pflümli: Sprech ich schinesisch oder was? Ob-duk-tions-er-gebnisse! Ich bin dann mal weg. Tschö.

Szenenwechsel; Pathologie

Pflümli: Was riechten hier so nach Kacke?
Marzipan: Der Darm des Leichnams wurde gerade geleert.
Pflümli: Neee, ne?
Marzipan: Doch.
Pflümli: Eeeeeeeeeeeeeeeeh!
Dom: Vielleicht könnten Sie uns erstmal die Obduktonsergebnisse mitteilen, Frau Marzipan.
Marzipan: Was?
Dom: Die Obduktionsergebnisse.
Marzipan: Wie bitte?
Pflümli: Die Alde hört nicht mehr so gut, Dom. Sie müssen schon etwas lauter mit ihr reden.
Dom: KÖNNEN SIE UNS DIE OBDUKTINSERGEBNISSE MITTEILEN?
Marzipan: Ja, klar.
Dom:...
Marzipan: Ach, jetzt?
Dom: Ja, bitte.
Marzipan: Was?
Dom: BITTÄÄ!
Marzipan: Ja, wat soll man sagen. Tot isser auf jeden Fall. Viele Einschusslöcher. Wahrscheinlich von ner Pistole. Und da war ne tote Katze in seinem Hals.
Pflümli: Vielen Dank, das bringt uns weiter.
Dom: Aber das wussten wir doch bereits alles...
Pflümli: Kein Respekt mehr vor dem Alter, was? Sie kotzen mich an, Dom.
Dom: Aber...
Pflümli: Ich mach Feierabend. Tschö.
Dom: Aber...

Szenenwechsel; Mietshaus, Wohnung der Nachbarin des Toten

Dom: Sie sind Frau X!dbele?
Nachbarin: Klickklackja.
Dom: Sie kommen aus Afrika, richtig?
Nachbarin: Klickklackklickklack.
Dom: Ähm...gut, lassen wir das. Sie haben angegeben, einen Mann kurz nach der vermutlichen Tatzeit aus der Wohnung des Verstorbenen gehen gesehen zu haben. Ist das korrekt?
Nachbarin: Klickklickklacktucktuck.
Dom: Sie sprechen doch auch unsere Sprache, oder Frau...Frau?
Nachbarin: Klaro. Ich hatte nur so Hühnchen zwischen den Zähnen, das ich mit der Zunge rauspulen wollte.
Dom: Oh...
Pflümli: Sie haben aber hier niedliche, kleine Kätzchen. Muschimuschimuschi...ja komma her...muschimuschimuschi...
Dom: Äh...also, stimmt das, haben Sie jemanden aus der Wohnung gehen sehen?
Pflümli: KOMMA HER HAB ICH GESAGT, DU MISTVIEH! ICH HASSE KATZEN! ICH HASSE SIE!!!
Dom: Moment, Katzen...das erinnert mich an was.
Pflümli: Ich hatte schon lange keine Muschi mehr...
Dom: Meine isst gerne Fuchs und lauert immer vor nem Fuchsbau. Hält sich wohl für nen Dackel, hihi. Aber es gibt ja jetzt Fuchssheba, wussten Sie das, Frau...Nachbarin?
Nachbarin: Nö.
Pflümli: ...so lange keine Muschi...
Dom: Ja, wie dem auch sei, vielen Dank erstmal für Ihre Mithilfe. Wenn Ihnen noch was einfallen sollte, unter dieser Nummer können Sie uns erreichen.
Nachbarin: Klickklack.
Dom: Zähes Hühnchen, was?
Pflümli: KOMMA HER JETZT MAAAAN!
Dom: Ach, eine Frage hätte ich doch noch, wenn Sie erlauben: Haben Sie Thomas Sowas (Name des Opfers) umgebracht?
Pflümli: Wat soll dat denn jetzt? Zuviel Columbo geschaut, was?
Nachbarin: Iiiiiiiiich?! Wie kommen Sie denn darauf?
Dom: Ich dachte nur. Die Katzen, die Pistole da auf dem Tisch, die zufällig das gleiche Kaliber hat wie die, die die Einschüsse im Oberkörper des Opfers verursacht hat. Habe ich gerade dreimal "die" hintereinander gesagt?
Nachbarin: Ja.
Dom: Sie geben es also zu?
Nachbarin: Was?
Dom: Na sie sagten doch ja. So ein ja, wie in "ja, ich war's".
Nachbarin: Ich meinte das mit dem die.
Pflümli: Der Tanzonkel außem Fernsehen?
Dom: Was gucken Sie sich denn fürn Scheiß an?
Pflümli: Fresse! Wir haben ein Geständnis. Führen Sie die Täterin ab.
Nachbarin: Aber...aber ich...
Pflümli: Jaja, erzählen Sie das Ihrem Anwalt. Und jetzt Abmarsch.

Dom führt die vermeintliche Täterin aufgrund der erdrückenden Beweislast und des eindeutigen Geständnisses ab. Pflümli verweilt noch kurz in der Wohnung, schaut sich um, nimmt dann seine Pistole vom Tisch und macht Feierabend. Es findet noch zwischen den Geschehnissen eine kurze Liason zwischen Jungkommissar Dom und der Pathologin Marzipan statt, bei der man auch Hinweise auf ihr dunkles Geheimnis erhält. Kennedy-Attentäterin war sie wohl. Weil Sie mal nen Präsidenten obdukzieren wollte. Sie hat dabei auch falsche Ergebnisse präsentiert, um nicht selbst in Verdacht zu geraten. Das findet Dom jetzt nicht mehr so geil und macht Schluss. Die Alte stalkt aber nun total rum und will ihn mit Pflümli eifersüchtig machen, kommt aber nach einem Schlaganfall ins Heim und gut is'. Dedö Dedö Dedöööööööööööö...