Sunday, January 20, 2008

Drahtseilpakt

Es ist so schwer die Balance zu halten, auf einem Seil, an dem zunehmend jemand rüttelt und zieht und nur darauf wartet, dass man endlich fällt. Ich brauche ein Netz, einen doppelten Boden oder doch gleich einen Fallschirm, so tief wie ich falle, so tief, so tief. Mir wachsen Flügel aus Furcht, im Moment meines Sturzes, tragen mich zurück auf das Seil, an dessem Ende du stehst, mit gezücktem Messer, leisem Lächeln und lautem Blick.
Hab' schon die Flügel ausgebreitet, da steigst du zu mir rauf und reichst mir die Klinge, mit bejahenden Augen und nickendem Kopf.

So durchschneide ich das Seil, mit angelegten Flügeln und stürze mich mit dir in die Tiefe. Kurz bevor ich aufschlage, da breitest du sie aus: deine Flügel, noch so viel größer als meine, und fliegst zurück, nur um ein neues Seil zu spannen.