Wednesday, February 11, 2009

Beeilung, Beeilung

Schöner wird's nicht mehr. Wenn einer geht, dann soll man das denken. Wenn's am schönsten ist, muss man gehen. Oder soll oder kann. Kann man machen, muss man nicht, soll man aber. Wenn man am schönsten verpasst hat, dann muss man bleiben, bis es vielleicht doch irgendwann noch einmal schöner wird. Dann Beeilung, Beeilung. 
Aber das wird es nie. 
Abwarten. 
Ich weiß gar nicht, wann's am schönsten ist. Vielleicht jetzt. Oder gestern oder morgen. Ich will es gar nicht wissen. Ich will bleiben. Es kann nicht immer Sonntag sein. Montags kommt die Müllabfuhr und dann stelle ich mich raus und lasse andere entscheiden, ob es an der Zeit ist. Tütütü knarz, ganz umsonst getrennt, kommt eh am Ende in den selben Container. Ich wollte mich nie verbrennen. Nun stehe ich hier, es ist noch ganz dunkel, tütütü knarz, gleich sind sie bei mir und der Hochofen winkt mir schief lächelnd ins Gesicht. 
Alles muss verbrannt werden.
Früher sang ich immer leise mit, wenn die Kinderstimmen im Fernsehen dem Sandmann weismachen wollten, es sei noch nicht soweit. Heute reibe ich mir den Sand aus den Augen, während um mich herum die Tonnen geleert werden. Dann fahren sie weiter. Ich gehe wieder hinein und mache dir Frühstück, esse es dann selbst, als ich merke, dass du schon zur Arbeit gefahren bist. Was übrig ist, schmeiße ich weg. Ein Beutel für alles. Beeilung, Beeilung. Morgen holen sie den Sperrmüll, vielleicht nehmen sie mich mit. Manche haben noch Verwendung für das, was andere wegschmeißen. Vielleicht wird alles wieder schön. Dann kann ich endlich gehen, weil ich so gerne noch bliebe. Und dann höre ich auf zu reiben, weil ich endlich kapiere: es bleibt immer etwas Sand zurück. Und sei es nur im Getriebe.