Saturday, January 22, 2011

Samuel

Das Herz habe ich immer auf der Zunge getragen, bis es völlig ausgelutscht war. Ich bin nicht stumm geworden, aber stiller. Ich versuche alles an mir vorbeiziehen zu lassen, doch es geht nicht weg. Das Letzte, was ich jetzt will, es gehört mir und es schleppt sich mit mir gemeinsam durch den Tag. Ich habe Samuel im Kopf, fühle mich gelähmt und Schuld daran. Mit zitternden Händen versuche ich zu retten, was nicht zu retten ist. Mit dem Kopf durch die Wand und stecken geblieben. Darauf wartend, dass jemand kommt und mir so fest in den Hintern tritt, dass ich endlich durchfalle. Es ist ein schöner Bogen, aber auch mit ihm werde ich es vergeigen. Es bedeutet mir nichts. Was auch immer mir mal die Welt bedeutete, hat keinen Platz mehr in meiner bedeutungslosen Welt. Könnte ich heulen, würde ich wenigstens etwas Flüssigkeit produzieren. Tränen und Rotz. Doch ich kann gar nichts mehr. Auch keinen zweiten Absatz schreiben.