So. Mal Tacheles hier. Wir alle kennen das: Hunger. Die einen vielleicht noch besser als andere. Die leben dann beispielsweise in Botswana oder so. Na ja, können wir ja nichts für, weiß ich auch. Aber Beyonce Knowles. Und Jennifer Lopez. Die schon. Missy Elliott auch, die überfressene Sau.
Klar, die Ursachen für das Elend liegen woanders. Sagen wir einfach, die Franzosen seien schuld. Mit dem Gedanken kann sich ja jeder irgendwie anfreunden. Gut, die Franzosen wohl eher nicht. Egal. Nur das sich nichts ändert, dafür kann man durchaus oben erwähnte Personen zur Verantwortung ziehen. Unter anderem, versteht sich.
Während diese auf MTV ihre diversen Häuser, in denen sie nicht wohnen, Autos, die sie nicht fahren und Gehirnzellen, die sie nicht benutzen, präsentieren, kippen mal eben ein paar tausend Neger um. Und die stehen in der Regel auch nicht wieder auf, um von ihrem "Magic Stick" rappend Millionen zu scheffeln. Ob das jetzt gut oder schlecht so ist, darüber kann man sicher streiten.
Die Halskette von P.Diddy/Puff Daddy/Sean "Puffy" Combs/"They call me Didi Hallervorden" ist also 30.000 Dollar wert. Da ist schon ein Punkt drin, um die Zahl übersichtlicher zu machen. Man könnte natürlich auch sagen, die Kette ist 100 Menschenleben wert, aber 100 klingt ja nicht so imposant wie eine Zahl, die einen Punkt zur Übersichtlichkeit benötigt.
Mann darf natürlich nicht vergessen, die Hilton hat hart für ihr Geld gearbeitet. Okay, beschissenes Beispiel. Nehmen wir halt Jessica Simpson. Wer kennt sie nicht? Genau, das ist die blonde Tutse, die aussieht wie Britney Spears, singt wie Britney Spears und doof ist, wie Britney Spears' Putensandwich. Sie singt Lieder, die andere für sie schreiben, trägt Klamotten, die andere für sie aussuchen, sagt Sachen, die ihr andere in den Mund legen und heiratet Männer, die eigentlich lieber Britney Spears geehelicht hätten. Und das Witzige ist: Sie verdient dabei zweistellige Millionenbeträge. Amerikanische Dollar, logisch.
Was macht sie nur mit soviel Geld? Das kann man doch im Leben nicht ausgeben, will man meinen. Kann man aber doch. Wenn man will.
Und wie Frau Simpson sich so ein wirklich ultraschickes (und vor allem ultraknappes) Oberteil im "Wert" von mehreren tausend US-Dollars zulegt, da passiert es: ein ganz böser Wind fegt über ihr Heimatland hinweg und deckt ein paar Dächer ab. Außerdem sterben auch ein paar Leute, was in Amerika ja doch eher ungewöhnlich ist, solange der Tod nicht auf Herzverfettung zurückgeführt werden kann.
Da klingelt dann ihr Mobiltelefon und ihr Agent klärt sie über diesen unsagbaren Missstand auf. Außerdem sagt er ihr, wann sie im Fernsehen Menschen mit weniger Geld dazu auffordern soll, doch bitte für die Opfer ihr selbst so dringend benötigtes Geld zu spenden. Mit einem Lächeln und natürlich ihrem neuesten Hit "These boots are made for walking" im Gepäck. Erscheint kommenden Dienstag, nicht vergessen. Und spenden, achso, ja, genau.
Klar folgen dem herzergreifenden Aufruf der "These boobs are made for talking"-Schlampe und spenden, was sie nur können. Von den Erlösen könnte man jetzt ein ganzes Land auf dem afrikanischen Kontinent sanieren, aber gut, erstmal muss man selbstverständlich vor der eigenen Haustüre kehren. Der Staat schafft das schließlich nicht alleine.
"These boots are made for walking" steigt in der kommenden Woche in die amerikanischen Top Ten ein. Es wird Jessica Simpsons größter Hit. Da klirren die Champagnergläser und während eine Kamera mitläuft, küsst sie ihren Mann stürmisch auf den Mund. Der schließt die Augen, stellt sich vor es sei Britney und wirkt in diesem Moment fast genauso glücklich, wie seine Angetraute. Dann steigen sie in eines ihrer Autos und fahren ins Tonstudio. Der Wetterbericht verheißt nichts Gutes...
"...one of these days these boots are gonna walk all over you."