Monday, September 04, 2006

Die Geschichte vom kotzenden Roboter

"Ich habe häufig Magenschmerzen.", klagte der Roboter, als er bei einer Routineinspektion nach auftretenden Fehlfunktionen gefragt wurde. Daraufhin lachten die Techniker und erklärten ihm, er habe doch überhaupt keinen Magen.

Als er am nächsten Morgen aktiviert wurde, da war ihm plötzlich sehr schlecht. Er behauptete sehr starke Krämpfe in der Magengegend zu haben. Sein Besitzer ging von einem Programmierfehler aus, benachrichtigte die Servicestelle und deaktivierte den Roboter vorsorglich wieder.

Der Techniker überprüfte die Schaltkreise und die Mechaniken, entdeckte jedoch keinerlei Unstimmigkeiten. Als er den Roboter schließlich wieder in Betrieb nahm, da spie er zunächst etwas Öl, dann ganze Schrauben und Muttern. Der Techniker nahm ihn zur genaueren Untersuchung mit in die Werkstatt.

Doch auch hier, nicht der kleinste Hinweis auf eine Fehlfunktion. Schließlich wussten sie sich nicht mehr anders zu helfen und löschten den Großteil seiner Gedächtnisengramme. Nur die standarisierten Arbeitsroutinen blieben erhalten.

Bei erneuter Inbetriebnahme schien zunächst alles wieder normal zu sein. Der Roboter verrichtete seine ihm aufgetragenen Tätigkeiten effizient und den Anweisungen entsprechend. Doch nach einigen Tagen trat das gleiche Problem erneut auf. Er übergab sich diesmal sogar auf seinen Besitzer, der daraufhin mit sieben Stichen genäht werden musste. Dieser gab daraufhin den Roboter entnervt zurück und ließ sich fortan wieder von einem Schwarzen den Tee servieren.

Derweil zerlegte man den Roboter in seine Einzelteile und verfrachtete diese in diverse Ersatzteillager.
Monate später folgte schließlich eine solch massive Reklamationswelle, dass dem Unternehmen nur noch der Weg in die Insolvenz zu bleiben schien. Die unzählig eingeschickten Roboter wendeten sich nun gegen ihre finanziell stark angeschlagenen Erschaffer und übernahmen, den Protesten der Gewerkschaften zum Trotz, die Firma, welche sich von diesem Zeitpunkt an auf die Herstellung von so Roboterhunden, die springen können, spezialisierte und sich schon bald erholen sollte.

Es stellte sich also heraus, dass die Roboter ihre Krankheit nur vorgetäuscht hatten um sich persönlich zu bereichern.
"Sie wirken so...menschlich.", hörte man eine der Sachbearbeiterinnen sagen, die ihre Pläne, sich innerhalb des Unternehmens hochschlafen zu wollen, letztlich verwarf.