Als es passierte, wurde sie ohnmächtig. Es vergingen nur wenige Minuten der Bewusstlosigkeit, doch als sie wieder zu sich kam, erschien es ihr, als wären Jahre vergangen.
Sie erkannte nichts wieder. Gar nichts. Weder die Stadt, in der sie lebte, noch die Menschen, die sie nun mit sorgenvoller Miene ansahen. Sie ertrug die Blicke nur mit großer Anstrengung. Wie ein verwundetes Kind sah man sie an. Menschen, die sie kannte und deren Gesichter sie doch nicht einordnen konnte. Menschen, die ihr früher viel bedeutet hatten. Doch was und warum, das wusste sie nicht mehr.
Und so schaute sie diese Menschen an, mit der selben Hilflosigkeit und noch viel größeren Ängsten. Wovor, das wusste sie nicht. Doch sie durchzuckten ihre Glieder, dass sie zusammensank. Zurück auf den Boden, auf dem sie zuvor schon minutenlang gelegen hatte, umringt von den Menschen, die ihr einst die Welt bedeuteten, doch die einfach nicht wussten, was zu tun war.
Nun kniete sie da, sah ihre Gesichter, wie sie sich langsam von ihr abwandten, sich gegenseitig um Rat ersuchend, bis sie schließlich in der einsetzenden Dämmerung kaum noch zu erkennen waren.
Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, stand auf und ging nach Hause, allein, bis sie es endlich wiedergefunden hatte.