All seine Beatmungsversuche schlugen fehl. Sie war längst tot, als er sie aus dem Wasser zog und er brach schließlich über ihrem leblosen Körper zusammen, das Salz ihrer blauen Lippen an seinen, der Schmerz so groß wie das Meer selbst.
Und der salzige Geschmack, er war alles, was ihm blieb. Wenn er wieder an sie dachte, war er so präsent, so real, es war, als sei er wieder am selben Strand und die Feuchtigkeit seiner Lippen schien hoch in seine Augen zu steigen. Dies änderte sich auch nicht, als er sie traf. Vieles andere änderte sich, doch wann immer seine Lippen ihre berührten, war er da, dieser salzige Geschmack, die Erinnerung, der Schmerz, die Feuchtigkeit, die in seine Augen stieg, alles.
Doch sie blieb bei ihm. Und sie gab nicht auf. Sie küsste ihn lange, hoffte, dass es irgendwann aufhören möge, doch es hörte nicht auf, der salzige Geschmack, die Erinnerung, der Schmerz, die tränenden Augen.
Und als alles verloren schien, da küsste sie ihn noch einmal und plötzlich war alles anders. Kein Salzgeschmack, der die Erinnerung hervorrief, keine Erinnerung, die den Schmerz auslöste, kein Schmerz, der die Feuchtigkeit in die Augen trieb. Und sie fragte sich, wieso sie nicht früher darauf gekommen war. Sie nahm einfach etwas Pfeffer und verteilte diesen auf ihren Lippen.
Nach einer gewissen Zeit war sie es leid, dass jeder Kuss nach Pfeffer schmeckte. Nachdem sie sich küssten, rannte sie weinend davon und verschwand aus seinem Leben so rasch, wie sie aufgetaucht war. Und er verstand es nicht. Er konnte es nicht verstehen. Er wusste nicht, dass sie den Pfeffer bei diesem letzten Kuss weggelassen hatte. Er wusste nicht, warum sie nach diesem letzten Kuss unter Tränen davonlief, wo er doch nicht mehr weinte. Und er sollte niemals erfahren, dass sie bei diesem letzten Kuss das Salz schmeckte, das er glaubte, niemals wieder von seinen Lippen spülen zu können.