Wednesday, February 28, 2007

Ein Drehbuch: Tatort

Figuren

Kommissar Pflümli, 54, seit 40 Jahren bei der Mordkommision in Aachen. War einst ein vielversprechendes Schnüffeltalent, zerbrach jedoch an den hohen Erwartungen, die man an ihn stellte. Und an der Tatsache, dass Hunde bessere Nasen haben. Heute starker Trinker und spielt gerne Tischtennis. Vernachlässigt aufgrund dessen oft die Arbeit.

Jungkommissar Dom, 25, frisch von der Polizeischule, voller Elan und Tatendrang, leidet unter der abweisenden Haltung seines Kollegen Pflümli, lässt sich jedoch nichts anmerken. Ist verliebt in die 60 Jahre ältere Pathologin Marzipan. Lässt sich auch diesbezüglich nichts anmerken.

Pathologin Marzipan, sehr alt, hat ein dunkles Geheimnis. Und eine Warze auch. Über der linken Schläfe. War nie verheiratet und gilt als ewige Jungfer, was sie nur noch attraktiver für Jungkommissar Dom erscheinen lässt.

In weiteren Rollen: Toter, Nachbarin, Polizisten etc.

Schauplatz: Aachen



Dedö Dedö Dedöööööööö...damdadadadamdamdadadadam...


Die Folge startet mit einer Kamerafahrt durch eine Mietswohnung in einem Aachener Elendsviertel, endet mit einer Nahaufnahme eines Toten, aus dessen Mund ein Katzenkadaver herauslugt.
Es folgt eine Einstellung, in der mehrere Polizeibeamte Beweismaterial sicherstellen, Jungkommissar Dom ist bereits am Tatort und erläutert dem später eingetroffenen Kommissar Pflümli die Situation.

Dom: ...ist 34 Jahre alt, lebte allein und seine Leiche weist diverse Einschusslöcher in der Brust auf. Doch die eigentlich Todesursache ist wahrscheinlich die tote Katze, mit der das Opfer anscheinend gewaltsam erstickt wurde. Es guckt nur noch der Kopf der Katze aus dem Rachenraum heraus.
Pflümli: Das war kein Unfall, das war Mord!
Dom: ...
Pflümli: Sie brauchen mich gar nicht so ungläubig anzuschauen, Dom. Jemand, mit meiner Berufserfahrung, hat einen Riecher für sowas.
Dom: ...äh...
Pflümli: Dass das jemand, der so frisch in diesem harten Beruf ist wie sie, das nicht auf Anhieb erkennt, wundert mich wenig. Warten wir die Obduktionsergebnisse ab.
Dom: ...ja...gut...ich...ähm...
Pflümli: Sie werden schon sehen, mein junger Kollege, Sie werden schon sehen. Boah, hab ich n Brand. Machma Feierabend, wa?!
Dom: Ähm, Sie sind gerade einmal 5 Minuten im Dienst, Chef. Vielleicht sollten wir noch...
Pflümli: Papperlapapp. Ohne die Obduktionsergebnisse kommen wir hier eh nicht weiter.
Dom: Aber eine Nachbarin hat hier kurz nach der vermutlichen Tatzeit einen Mann aus der Wohnung spazieren sehen. Vielleicht sollten wir ihr noch ein paar Fragen st...
Pflümli: Sprech ich schinesisch oder was? Ob-duk-tions-er-gebnisse! Ich bin dann mal weg. Tschö.

Szenenwechsel; Pathologie

Pflümli: Was riechten hier so nach Kacke?
Marzipan: Der Darm des Leichnams wurde gerade geleert.
Pflümli: Neee, ne?
Marzipan: Doch.
Pflümli: Eeeeeeeeeeeeeeeeh!
Dom: Vielleicht könnten Sie uns erstmal die Obduktonsergebnisse mitteilen, Frau Marzipan.
Marzipan: Was?
Dom: Die Obduktionsergebnisse.
Marzipan: Wie bitte?
Pflümli: Die Alde hört nicht mehr so gut, Dom. Sie müssen schon etwas lauter mit ihr reden.
Dom: KÖNNEN SIE UNS DIE OBDUKTINSERGEBNISSE MITTEILEN?
Marzipan: Ja, klar.
Dom:...
Marzipan: Ach, jetzt?
Dom: Ja, bitte.
Marzipan: Was?
Dom: BITTÄÄ!
Marzipan: Ja, wat soll man sagen. Tot isser auf jeden Fall. Viele Einschusslöcher. Wahrscheinlich von ner Pistole. Und da war ne tote Katze in seinem Hals.
Pflümli: Vielen Dank, das bringt uns weiter.
Dom: Aber das wussten wir doch bereits alles...
Pflümli: Kein Respekt mehr vor dem Alter, was? Sie kotzen mich an, Dom.
Dom: Aber...
Pflümli: Ich mach Feierabend. Tschö.
Dom: Aber...

Szenenwechsel; Mietshaus, Wohnung der Nachbarin des Toten

Dom: Sie sind Frau X!dbele?
Nachbarin: Klickklackja.
Dom: Sie kommen aus Afrika, richtig?
Nachbarin: Klickklackklickklack.
Dom: Ähm...gut, lassen wir das. Sie haben angegeben, einen Mann kurz nach der vermutlichen Tatzeit aus der Wohnung des Verstorbenen gehen gesehen zu haben. Ist das korrekt?
Nachbarin: Klickklickklacktucktuck.
Dom: Sie sprechen doch auch unsere Sprache, oder Frau...Frau?
Nachbarin: Klaro. Ich hatte nur so Hühnchen zwischen den Zähnen, das ich mit der Zunge rauspulen wollte.
Dom: Oh...
Pflümli: Sie haben aber hier niedliche, kleine Kätzchen. Muschimuschimuschi...ja komma her...muschimuschimuschi...
Dom: Äh...also, stimmt das, haben Sie jemanden aus der Wohnung gehen sehen?
Pflümli: KOMMA HER HAB ICH GESAGT, DU MISTVIEH! ICH HASSE KATZEN! ICH HASSE SIE!!!
Dom: Moment, Katzen...das erinnert mich an was.
Pflümli: Ich hatte schon lange keine Muschi mehr...
Dom: Meine isst gerne Fuchs und lauert immer vor nem Fuchsbau. Hält sich wohl für nen Dackel, hihi. Aber es gibt ja jetzt Fuchssheba, wussten Sie das, Frau...Nachbarin?
Nachbarin: Nö.
Pflümli: ...so lange keine Muschi...
Dom: Ja, wie dem auch sei, vielen Dank erstmal für Ihre Mithilfe. Wenn Ihnen noch was einfallen sollte, unter dieser Nummer können Sie uns erreichen.
Nachbarin: Klickklack.
Dom: Zähes Hühnchen, was?
Pflümli: KOMMA HER JETZT MAAAAN!
Dom: Ach, eine Frage hätte ich doch noch, wenn Sie erlauben: Haben Sie Thomas Sowas (Name des Opfers) umgebracht?
Pflümli: Wat soll dat denn jetzt? Zuviel Columbo geschaut, was?
Nachbarin: Iiiiiiiiich?! Wie kommen Sie denn darauf?
Dom: Ich dachte nur. Die Katzen, die Pistole da auf dem Tisch, die zufällig das gleiche Kaliber hat wie die, die die Einschüsse im Oberkörper des Opfers verursacht hat. Habe ich gerade dreimal "die" hintereinander gesagt?
Nachbarin: Ja.
Dom: Sie geben es also zu?
Nachbarin: Was?
Dom: Na sie sagten doch ja. So ein ja, wie in "ja, ich war's".
Nachbarin: Ich meinte das mit dem die.
Pflümli: Der Tanzonkel außem Fernsehen?
Dom: Was gucken Sie sich denn fürn Scheiß an?
Pflümli: Fresse! Wir haben ein Geständnis. Führen Sie die Täterin ab.
Nachbarin: Aber...aber ich...
Pflümli: Jaja, erzählen Sie das Ihrem Anwalt. Und jetzt Abmarsch.

Dom führt die vermeintliche Täterin aufgrund der erdrückenden Beweislast und des eindeutigen Geständnisses ab. Pflümli verweilt noch kurz in der Wohnung, schaut sich um, nimmt dann seine Pistole vom Tisch und macht Feierabend. Es findet noch zwischen den Geschehnissen eine kurze Liason zwischen Jungkommissar Dom und der Pathologin Marzipan statt, bei der man auch Hinweise auf ihr dunkles Geheimnis erhält. Kennedy-Attentäterin war sie wohl. Weil Sie mal nen Präsidenten obdukzieren wollte. Sie hat dabei auch falsche Ergebnisse präsentiert, um nicht selbst in Verdacht zu geraten. Das findet Dom jetzt nicht mehr so geil und macht Schluss. Die Alte stalkt aber nun total rum und will ihn mit Pflümli eifersüchtig machen, kommt aber nach einem Schlaganfall ins Heim und gut is'. Dedö Dedö Dedöööööööööööö...

Wednesday, February 21, 2007

Das Familiengericht

Richterin: ...verhandelt wird nun die Strafsache Christus gegen von Nazareth. Ich bitte den Herrn Staatsanwalt einmal die Anklageschrift zu verlesen.
Staatsanwalt: Hohes Gericht, Frau Verteidigerin. Dem Angeklagten Josef von Nazareth wird vorgeworfen, seit der Geburt seines Sohnes Jesus Christus, geborener von Nazareth, Unterhaltszahlungen in Höhe von insgesamt 200 der hier örtlichen Währung, wahrscheinlich Gold oder Salbei, nicht geleistet zu haben. Diese ausstehende Summe, die meinem Mandanten rechtmäßig zusteht, möchte er hier nun einklagen.
Richterin: Vielen Dank, Herr Staatsanwalt. Möchte der Angeklagte Angaben zu diesen Vorwürfen machen?
Verteidigerin: Ja, das möchte er.
Richterin: Gut. Dann bitte, Herr von Nazareth.
Josef: Diese Vorwürfe sind völlig lächerlich. Ja, gut, ich habe keinen Unterhalt gezahlt, aber doch auch nur, weil das überhaupt nicht mein Sohn ist. Wissen Sie, damals, meine Frau und ich, wir hatten gerade eine schwere Krise, es lief alles nicht so besonders gut für uns, auch wirtschaftlich, und dann sah ich sie eines Tages mit einem fremden Mann im Bett...
Jesus: Wie kannst du so über meine geliebte Mutter reden?! Du mieses Schwein! Du elender Lügner...
Josef: Ach, was weißt du schon? Du hast doch keine Ahnung, wie das damals war. Deine Mutter war nie zufrieden. Ich habe ihr immer gesagt, ein Zimmermann verdiene halt nicht so viel, aber sie war immer der Meinung, ich müsse dann halt mehr arbeiten, um diesen Missstand auszugleichen. Und was tat sie, während ich mir den Buckel krumschufftete? Vergnügte sich im Stroh mit wildfremden Kerlen!
Staatsanwalt: Das ist ja ungeheuerlich. Haben Sie überhaupt Beweise, die Ihre Aussagen hier untermauern?
Josef: Nein, wie sollte ich auch? Der Fotoapparat war ja noch nicht erfunden und um die Szenerie abzumalen fehlte mir sowohl die Zeit als auch das technische Know-How.
Staatsanwalt: Wohl ein ganz Witziger, wie?
Richterin: Nun, das sind ja doch sehr schwere Vorwürfe, die Sie hier gegen Ihre Ex-Frau erheben. Wenn keine weiteren Fragen an den Angeklagten bestehen, würde ich gerne die Zeugin Jungfrau Maria von Nazareth in den Zeugenstand rufen. Keine weiteren Fragen? Gut, der Angeklagte bleibt zunächst unvereidigt und ich bitte Jungfrau Maria von Nazareth in den Zeugenstand.
...
So, zunächst Ihre Personalien: Ihr Name ist Jungfrau Maria von Nazareth, geborene Müller, Sie sind 54 Jahre alt, wohnhaft in Bethlehem, von Beruf Hausfrau und mit dem Angeklagten sind Sie...waren Sie verwand oder verschwägert, ist das richtig?
Maria: Ja, ich war mal mit diesem Mann verheiratet. Zum Glück ist das vorbei.
Richterin: Gut, dann muss ich Sie noch belehren: Sie müssen vor Gericht die Wahrheit sagen, tun Sie dies nicht, machen Sie sich strafbar, auch wenn Sie nicht vereidigt werden sollten. Sie müssen jedoch nicht aussagen, wenn Sie sich möglicherweise damit selbst belasten würden. Möchten Sie aussagen?
Maria: Natürlich möchte ich das.
Richterin: Nun gut. Sie haben die Vorwürfe Ihres Ex-Mannes gehört, nehme ich an. Was sagen Sie dazu?
Maria: Absoluter Humbug. Ich habe nie mit einem anderen Mann geschlafen. Jesus kann nur von ihm sein. Aber er konnte dem Kind nie die väterliche Liebe geben, die es gebraucht und verdient gehabt hätte.
Verteidigerin: Dann möchte ich Sie mal etwas fragen, Frau von Nazareth: wie oft hatten Sie Geschlechtsverkehr mit meinem Mandanten? Schätzen Sie einfach, wenn Sie die genaue Zahl nicht wissen.
Staatsanwalt: Also was ist denn das bitte für eine dämliche Frage? Die tut doch hier nun wirklich gar nichts zur Sache.
Richterin: Nun, ich will wissen, worauf die Verteidigung hinauswill. Bitte beantworten Sie die Frage.
Maria: Ich...ich weiß nicht...vielleicht...also...
Verteidigerin: Na, wie oft? Zehn Mal? Fünfzig Mal? Hundern Mal? Sie waren doch vier Jahre verheiratet, nicht? Also, wie oft hatten sie in der Zeit Sex?
Maria: Vielleicht fünf-sechs Mal, ich weiß es nicht.
Verteidigerin: Oh, das ist aber nicht gerade oft, was? Da kann ich schon verstehen, warum man Sie Jungfrau nennt...
Staatsanwalt: Also jetzt werden Sie aber völlig unsachlich, Frau Verteidigerin. Ich beantrage die Frage aus dem Protokoll zu streichen.
Verteidigerin: Moment noch, bitte. Ich hätte da schon noch eine Nachfrage: Was genau verstehen Sie unter Sex?
Staatsanwalt: Jetzt hört's aber endgültig auf...
Verteidigerin: Ich frage das nicht ohne Grund. Ich habe hier ein Attest vorliegen, welches bescheinigt, dass mein Mandant, nun, sagen wir eingeschränkt in seiner sexuellen Leistungsfähigkeit ist.
Richterin: Was genau bedeutet eingeschränkt in diesem Falle?
Verteidigerin: Mein Mandant kann seit seiner Pubertät keine Erektion bekommen.
Richterin: Boah, übel, das. Also...
Jesus: Welchen Scharlatan hast du dir da gekauft, der dir solch einen Blödsinn unterzeichnet? Das ist doch alles Lüge! LÜGE! Dafür schmorst du in der Hölle!
Richterin: Beruhigen Sie sich und mäßigen Sie ihren Ton, sonst muss ich ein Ordnungsentgeld in Höhe von 10 ähm...Talern oder sowas verhängen.
Jesus: Aber Frau Richterin, sehen Sie denn nicht, dass der sich hier mit unlauteren Mitteln vor seiner Unterhaltspflicht drücken will? Dieser miese Schuft soll endlich zu mir stehen!
Richterin: Ob das wahr ist, was der Angeklagte hier zu beweisen versucht, wird sich hoffentlich im Laufe der Verhandlung herausstellen. Wenn keine weiteren Fragen an die Zeugin bestehen, würde ich sie gerne entlassen. Keine weiteren Fragen? Gut.
Verteidigerin: Ich würde gern einen weiteren Zeugen in den Zeugenstand rufen, euer Ehren.
Staatsanwalt: Jetzt kommt wieder die berühmte Überraschungszeugentaktik, was Kollegin? Wie oft wollen Sie das denn noch machen? In jeder Verhandlung dasselbe.
Verteidigerin: Nun, ich denke, der Zeuge könnte erheblichen dazu beitragen, diesen Fall aufzuklären.
Richterin: Nun gut, wie heißt der werte Herr denn?
Verteidigerin: Darth Vader!
Richterin: Der ist wohl nicht von hier, was? Dann rufe ich Herrn Darth Vader in den Zeugenstand.
Ein Lautenspieler spielt beim Eintreten eine pompöse Melodie.
Richterin: Ruhe im Gerichtssaal!!!
So, zunächst mal zu Ihren Personalien: Ihr Name ist also Darth Vader, richtig?
Darth Vader: Korrekt. Geborener Skywalker.
Richterin: Sie atmen so schwer, ist alles in Ordnung?
Darth Vader: Ich bin starker Raucher. Mein Hausarzt mein, dies sei eine Begleiterscheinung.
Richterin: Wie dem auch sei. Sie sind wie alt?
Darth Vader: 156 Jahre.
Richterin: Okay, dann nehme ich mal die Belehrung vorweg. Sie müssen vor Gericht die Wahrheit sagen. Bei Falschaussage machen Sie sich auch im unvereidigten Zustand strafbar und müssen mit einer Haftstrafe rechnen. Also, wie alt sind Sie?
Darth Vader: 56.
Richterin: Geht doch. Zur Zeit wohnhaft in...?
Darth Vader: Tatooine.
Richterin: Nie gehört. Das ist wohl hinter dem Jordan, was? Was machen Sie zur Zeit beruflich?
Darth Vader: Ich bin Betreiber eines Schreibwarenladens. Die Geschäfte laufen nicht so gut, da kaum jemand schreiben ka...
Richterin: Jaja, schon gut. Mit dem Angeklagten sind Sie weder verwand noch verschwägert?
Darth Vader: Zum Glück nicht.
Richterin: Schön, dann würde ich gern wissen, was Sie zu diesem Fall beitragen können.
Darth Vader: Jesus, ich bin dein Vater.
Jesus: Was?
Darth Vader: Dein Vater, du bist mein Sohn, Jesus.
Jesus: Wie lächerlich ist das bitte? Mein Vater sitzt da drüben.
Richterin: Ich würde jetzt langsam auch gern mal wissen, was das soll.
Darth Vader: Es war so: Ich lernte Maria vor 33 Jahren auf dem Frühjahrsfest zu Bethlehem kennen. Die Alte war echt hackenstramm, total dicht. Und als ich erfuhr, dass sie noch Jungfrau sei, da habe ich mich an sie rangemacht. Sie war direkt angetan von meiner Uniform, sie stand auf Uniformen, und so landeten wir ziemlich bald im Stroh.
Jesus: Alles Lüge! LÜGE!
Richterin: Mäßgen Sie sich! Ich ermahne Sie kein weiteres Mal!
Jesus: Sind denn hier alle dumm, oder was? Hallo, der Typ da ist doch nie und nimmer mein Vater. Was ist das überhaupt für eine lächerliche Uniform? Was wird hier überhaupt gespielt?
Darth Vader: Zügel dich, junger Skywalker!
Jesus: Was? Junger wer? Ich glaub, ich spinne! Was ist denn das überhaupt für ein Zeuge? Mutter, sag denen doch, dass du diesen Freak hier nicht kennst!
Maria: Ich...ich...
Jesus: Mutter!
Maria: Ich...war betrunken, Junge. Ich kann mich nicht genau erinnern...
Jesus: MUTTER!
Maria: Es...es tut mir leid...ich weiß gar nichst mehr...
Jesus: Das ist doch eine reine Farce! Was für ein Scheiß ist das hier?! Der Honk da ist doch niemals mein Vader...Vater! Hallo? Ich mache Wasser zu Wein, kann der das?! Ich gebe Blinden das Augenlicht zurück, kann der das etwa auch?! Ich glaube kaum! Der Mann da ist nicht mein Vater! Der kann gar nicht mein Vater sein!
Verteidigerin: Na, das ist ja interessant. Mein Mandant kann meines Wissens auch kein Wein aus Wasser zaubern oder gar Blinde sehen machen. Nach Ihrer Logik kommt er also auch nicht als Ihr Vater in Frage.
Jesus: Josef ist mein Vater! Gott ist mein Zeuge!
Richterin: Na, dann rufen wir ihn doch direkt mal in den Zeugenstand...
Jesus: Aaaaargh! Sind denn hier alle total verblödet?!
Richterin: So, mir reicht es jetzt. Ich habe Sie gewarnt. Ich verhänge ein Ordnungsgeld in Höhe von, was weiß ich, 3 Kamelen oder ersatzweise auch eine Kreuzigung.
Jesus: Ja, schön, kreuzigt mich doch für meine Überzeugung. Das ist doch einfach lächlich, ich fass es nicht...
Josef: Jetzt spiele doch hier nicht wieder den Märtyrer, Jesus. Du weißt, ich habe dich stets behandelt wie mein eigen Fleisch und Blut, aber ich habe nie mit deiner Mutter geschlafen. Ich kann nicht dein Vater sein.
Jesus: Schonmal was von unbefleckter Empfängnis gehört? Nein? Kann man wohl auch nicht erwarten, von so nem einfachen Zimmermann...
Josef: Wie redest du mit deinem V...ich meine...deinem Stiefvater?!
Richterin: Ganz schön chaotische Familienverhältnisse, muss man sagen. Was diese unbefleckte Empfängnis sein soll, müssen Sie mir aber auch nochmal genauer erklären.
Jesus: Meine Mutter ist Jungfrau, ja. Sie hat mich geboren, weil ich Gottes Sohn bin. Gott ist mein Erzeuger! Ich bin hier, um seine Botschaft zu verkünden. Damit ich das kann, brauche ich nunmal das nötige Kleingeld und den lieben Herrgott kann ich wohl kaum auf Unterhalt verklagen, das verstehen Sie doch sicher.
Richterin: Ja, ich verstehe durchaus. Sie versuchen hier einen eh schon armen Mann für Ihre Zwecke auszunehmen, schreien im Gerichtssaal rum, beleidigen das Gericht und bringen Schande über ihre Familie. Schonmal von den 10 Geboten gehört? Vater und Mutter ehren und so, nein? Na, vielleicht sind die ja auch noch gar nicht verlesen, keine Ahnung. Die Opposition macht das Durchbringen neuer Gesetze immer so schwer. Jedenfalls habe ich denke ich genug gehört, um mich zur Urteilsfindung zurückzuziehen. Der Zeuge Vader ist, wenn keine weiteren Fragen bestehen, wovon ich ausgehe, entlassen und bleibt unvereidigt.
Darth Vader: Möge die Macht mit Ihnen sein...
Richterin: Ja, wird sie schon...

Pause.

Richterin: Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der Angeklagte wird in allen Anklagepunkten freigesprochen. Die Verhandlungskosten gehen zu Lasten des Klägers.
Zur Urteilsbegründung: Es hat sich zweifelsfrei herausgestellt, dass...Rechtsmittelverzicht...etc...Vehandlung ist geschlossen, tschö.

Jesus Christus konnte weder die 3 Kamele noch...die...Münzen...oder so für die Gerichtsverhandlung aufbringen und fand kurz darauf den Tod am Kreuze.

Tuesday, February 20, 2007

iRAK

Die Lösung des Irak-Konflikts liegt doch auf der Hand.
Bei mir ist es gerade ein Lakritz-Batzen.

Monday, February 19, 2007

Achtundvierzigstundensonntag

Montag, habe ich gesagt, heute nicht. Er drehte sich knurrend um und schlief ein. Noch eine Woche länger lässt er sich sicher nicht vertrösten.

Tuesday, February 06, 2007

Ampelkoalition

Etwas ganz schreckliches ist passiert!

Wie, was denn?

Ich ging heute morgen durch den Park, da fiel es mir zuerst auf. Die Wiese, die Bäume, ich rannte nach Hause, der Kaktus...er ist einfach weg.

Da steht er doch. Auf der Fensterbank.

Doch nicht der Kaktus. Ich meine diesen ganz speziellen Grünton. Dieses ganz spezielle Grün ist einfach verschwunden, nicht mehr da, ich kann es nicht mehr sehen, es ist ganz komisch.

Was? Der Kaktus ist doch grün. Wieso sollte denn Grün weg sein? Da ist es doch. Und über die Ampeln bin ich heute sicher auch nicht bei Rot gefahren.

Nein, du verstehst nicht, es war nicht irgendein grün, es war eine ganz spezielle Schattierung von Grün, eine ganz, ganz feine Schattierung, und die ist einfach weg. Überall wo ich sie sah, weg. Einfach so. Von heute auf morgen. Ich verstehe das nicht...

Was redest du denn da für einen Blödsinn? Eine Farbe verschwindet doch nicht so einfach. Wie soll denn das gehen? Und selbst wenn, es gibt wasweißich wie viele Millionen verschiedender Farben, da kommt es auf eine mehr oder weniger auch nicht an.

Aber es war meine Lieblingsfarbe. Du verstehst das nicht, ich...

Richtig, ich verstehe das nicht. Weil das Unfug ist, was du da redest. Ich meine, mal ganz hypothetisch angenommen, du könntest tatsächlich diesen ungemein tollen Grünton sehen beziehungsweise ja jetzt nicht mehr, wie auch immer, auf jeden Fall sehe ich da das Problem nicht. Du machst mal wieder aus nem Elefanten einen Blauwal. Es gibt noch zig Millionen andere Farben, such dir halt eine neue davon aus, es gibt ja sogar noch genügend andere Grüntöne. Da wirst du doch irgendwo wohl Ersatz finden können.

Mir fehlt aber das besondere Grün. Vor allem in deinen Augen...