Sunday, September 30, 2007

Wo du bist

Es ist spät, dort wo du bist. So gerne würde ich mit dir reden, doch du schläfst jetzt tief und fest. Wo du bist. Wo du bist ist alles anders. Das Wetter, die Menschen, die Gedanken... muss man sich überhaupt welche machen, dort wo du bist? Ich mache mir zu viele. Ich denke zu oft darüber nach, über dich. Über dich und wo du bist. So viele Fragen, so wenige Gelegenheiten, sie dir zu stellen.
Dort, wo du bist, scheint alles heller zu sein. Alles freundlicher. Und so leicht. Ich wünschte so sehr, ich könnte bei dir sein, doch ich weiß, dass es nicht geht. Es wird nie gehen.
Wie gerne wäre ich bei dir. Vielleicht nur zu Besuch. Am liebsten für immer. Es wäre heller, die Menschen so freundlich und alles so leicht. So leicht, dass man es gar nicht fassen könnte, wenn man einmal hier gewesen ist. Ein paar Tage, ich würde alles dafür geben.
Es geht einfach nicht. Wo du bist, kann ich nicht sein. Das wissen wir beide. Ich schaue dich an und höre deinen leisen, tiefen Atemzügen zu, würde so gerne wissen, was du träumst, wäre so gern ein Traum von dir. Ich hoffe, du weißt, dass du immer bei mir schlafen kannst, solltest du dich jemals hierher verirren. Wenn auch nur zu Besuch.

Wednesday, September 19, 2007

Ende einer Reise

Wir haben sie verloren. Irgendwo auf dem Weg. Vielleicht ist sie aus meinem Rucksack gefallen, der war offen. Oder hast du sie doch zu Hause liegen lassen? Spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Um zurückzufahren und sie zu suchen ist es zu spät. Vielleicht kommen wir auch ohne sie ans Ziel. Vielleicht haben wir Glück und niemand fragt nach ihr.
Es fühlt sich wie schwarzfahren an. Nur mit der dumpfen Gewissheit, dass man erwischt wird. Denn selbst wenn niemand nach ihr fragt, unsere Gesichter sind zu verräterisch. Sie schreien es einem praktisch ins Gesicht, dass wir sie nicht dabei haben.
Ich will dir keine Vorwürfe machen, ich mache es trotzdem. Blind vor Wut gebe ich dir die Schuld, doch bin ich eigentlich nur wütend auf mich selbst, nicht besser darauf aufgepasst zu haben. Bestimmt fiel sie aus meinem Rucksack. Warum habe ich auch nicht darauf geachtet, ihn gut zu verschließen? Und jetzt schreie ich dich an. Du schreist zurück und ich realisiere, dass wir beide im Unrecht sind. Dann wird es still. Ganz still.
Ich versuche dem Grenzbeamten nicht ins Gesicht zu sehen, während ich ihm die Pässe gebe und er uns anschließend mit einem Lächeln und einem "Gute Reise weiterhin." freundlich durchwinkt. Ich weiß, wir fahren nicht mehr zurück. Ich weiß, du willst nie mehr dorthin, wo du mich mit ihr zurückgelassen hast. Und du wirst mich wieder zurücklassen. Ohne sie. Nur mich und meinen leeren Rucksack.

Wednesday, September 12, 2007

Das, was fehlt, ist durch nichts zu ersetzen.


O
/|\
/\ Kopf hoch.