Das Wasser kocht über, doch sie steht nur daneben und will nicht mehr. Es zischt wie eine Schlange, die kurz davor ist einem ihr Gift in die Adern zu stoßen. Doch sie setzt sich auf ihren Stuhl und sieht tatenlos dabei zu, wie das Wasser über den Rand schwappt. Dann hält sie es nicht mehr aus, nimmt den Topf runter und trotzdem zischt es, weil das Wasser weiter überläuft und auf die Platte tropft. Nicht mehr aus dem Topf, sondern aus ihren Augen, und das Zischen scheint noch lauter und bedrohlicher zu sein, eine Würgeschlange vielleicht, so eine, die einen als Ganzes verschlingt. Die zischen wahrscheinlich nicht einmal.
Die Nudeln lässt sie stehen und sie vergisst ihren Hunger. Sie geht baden und schläft dabei ein, während der Regen an ihr Badezimmerfenster schlägt. Sie träumt von einem Wasserfall, wie sie sich hinunterstürzt, mit ausgebreiteten Armen und klarem Kopf. Sie träumt vom Eintritt in das Wasser, wie jeder einzelne Knochen in ihrem Körper in tausend kleine Stücke zerspringt, wie ihr bewegungsloser Körper an der Oberfläche weiter flussabwärts treibt, bis er schließlich im Meer angekommen versinkt.
Es ist der schönste Traum, den sie je hatte.