Jetzt sitzt er da, bei seiner Freundin, und heult sich wortwörtlich aus. Sie sieht ihn zum ersten Mal weinen, doch es berührt sie nicht. Er schläft neben ihr ein und sie sieht ihn noch lange an, denkt an seine Tränen und wie kalt es sie ließ, ihn soweit unten zu sehen. Schließlich fasst sie einen Entschluss.
Noch vor dem Frühstück ist sie weg, mit den gemeinsamen Zukunftsplänen und all seiner Liebe im Gepäck. Nur zwei Scheiben Toast mit Marmelade lässt sie ihm zurück.
Er sieht tagelang fern und geht nicht aus dem Haus. Da ist wieder die Werbung für diese Fleischscheiben im Toaster, die man nicht Schnitzel nennen soll. Der Mann in der Reklame tut es dennoch und fliegt durch die Decke und wahrscheinlich auch voll aus der Bahn. Irgendwie ist er der Mann aus der Werbung geworden.
Er geht in die Küche und isst die zwei Scheiben Toast, die dort schon seit Tagen unberührt ihr Dasein fristen. Dann rasiert er sich und er wäscht sich die Haare. Es ist nichts wie immer, doch es wird schon bald wie immer sein.
Auf dem Weg zu seinem neuen Job begegnet ihm die Soßenfleck-Frau. Sie erkennt ihn wieder und winkt ihn zu sich rüber, er wird rot und fängt wieder zu schwitzen an. Entschuldigen will sie sich, für ihren Ausbruch im Restaurant, die Bluse sei längst wieder wie neu. Schon gut, kein Problem. Mit einem gezwungenen Lächeln verabschiedet er sich in sein neues Leben. Was der Fleck angerichtet hat, sie hat ja keine Ahnung. Sie weiß ja nicht, was er verloren hat. Sie hat keinen blassen Schimmer, wie fünftagealter Toast mit Marmelade schmeckt. Der Fleck mag aus der Bluse sein, aus seinem Leben wäscht er ihn nie ganz raus.
Er macht jetzt Schnitzel im Toaster und er nennt es auch so. Aus der Bahn geworfen, traurig und wütend, hat er sich gefunden, zwischen zwei Scheiben Toast. Er wird schon bald wieder wie immer sein.