"Die Erinnerung ist das einzige Paradies,
woraus wir nicht vertrieben werden können."
woraus wir nicht vertrieben werden können."
Die Gänsefüßchen (hach, wie süß) deuten es an: das obenstehende Zitat ist nicht von mir. Das ist von Jean Paul (Achtung: nicht Gaultier und auch nicht Sean Paul!), einem...na er schrieb Bücher oder sowas, darum geht es ja auch gar nicht. Worum es eigentlich gehen sollte: Krabbensalat. Dann fiel mir aber dieses Zitat vor die Füße und mit Krabbensalat hatte das leider wenig zu tun, also Themenwechsel: Erinnerungen.
Man kann direkt zu Beginn mal festhalten: Jean Paul war ein ziemlicher Dödel. Verallgemeinert der doch allen Ernstes die Erinnerung. Die Erinnerung an ein gewonnenes Fußballweltmeisterschaftsendspiel ist wahrscheinlich ein Stück mehr Paradies, als die Erinnerung an eine Vergewaltigung, aber gut, mal von dieser kleinen Ungenauigkeit abgesehen hat dieser Büchertyp da durchaus den Nagel auf den...nein, die Floskel spar' ich mir...er bringt es auf den Punkt (auch nicht viel besser, ich weiß). Erinnerungen, ob nun Paradies oder nicht, sind wirklich nicht so leicht loszuwerden. Leider geht es nicht so wie bei "GZSZ" zu, wo ein Schlag auf den Kopf genügt, um hinterher alles vergessen zu haben, was man vorher noch wusste. Letztens hat Verena ja nur so getan als ob, dieses raffinierte Luder. Da war Vincent ganz schön baff.
An was wir uns nun im Speziellen erinnern, dass liegt leider in den meisten Fällen auch nicht in unserem Entscheidungsbereich. Gut, man kann Vokabeln lernen und so Krams, aber das ist auch nicht die Art Erinnerung, von der ich die ganze Zeit hier spreche, is klar, nää?!
Zum Beispiel Erinnerungen an bestimmte Personen. Es gibt Menschen, an die erinnert man sich nicht so gern. In meinem Fall könnte das zum Beispiel Ralf Böttcher sein. Der saß in der 1. Klasse neben mir und hat sich während des Unterrichts regelmäßig in die Hose gepischert. Die warme Suppe umfloss dann meine Sandalen, dann stieg der Geruch hoch in meine Nase und der Hass in meinen Blick. Irgendwann wurde Ralf schließlich aus der Klasse genommen.
Es gibt dann aber auch Personen, an die erinnert man sich sehr gerne. Ich for example denke sehr gerne an das Mädchen zurück, das mir damals auf Susannes Geburtstagsfeier zum Abschied über den Kopf gestreichelt hat. Die war sehr nett und sehr hübsch und ich habe auch ihre Telefonnummer bekommen. Dann habe ich mal angerufen, wir haben uns ein paar Stündchen unterhalten, dann schlug der Blitz ganz in der Nähe ein und die Leitung war tot. Ich deutete dies als eine Art Zeichen und rief nie mehr an.
Gut, an meine Blödheit erinnere ich mich jetzt nicht so gerne, aber an das Mädchen, sie hieß Stefanie, an das erinnere ich mich sehr gerne.
Aus mir unerfindlichen Gründen hält nun mein Gehirn Pinkel-Ralle für genauso speicherwürdig, wie das Mädchen. Das verstehe wer will. Auch die Information, dass Ralf IMMER einen gelb-schwarz gestreiften Pullover trug, ist sowas von unbrauchbar, und trotzdem, ich bekomme sie nicht gelöscht. Ich habe ja auch insgeheim Angst, dass solch ein unnötiger Blödsinn meine Speicherkapazitäten soweit auslasten könnte, dass wichtige Erinnerungen vielleicht verloren gehen...könnten (Wiederholung, mein Ausdruck ist heute echt am Boden). Aber bisher merke ich davon zum Glück noch recht wenig. Bisher.
Es ist schon verrückt, irgendwie. Da versucht man eine Erinnerung immer wieder abzuschütteln, und jedesmal, wenn man das tut, da klammert man sich nur noch mehr an sie. Hm.
Ich hoffe, es geht in Ordnung, wenn ich heute mal auf einen pointierten Abschluss verzichte. Muss ja nicht immer alles nach dem selben Schema ablaufen. Blogeinträge sind nun mal keine...was läuft denn immer nach dem selben Schema ab? Mir fällt kein Beispiel ein. "Birne" ist wohl in diesem Falle kein geeignetes Vergleichsobjekt. Ich sollte meinem Kopf nun besser eine Pause gönnen. Und morgen geht's dann, wenn nicht wieder was dazwischen kommt, auch endlich mal um Krabbensalat. Versprochen. Glaub' ich.