Monday, July 12, 2010

Lachs

Die Zeit rast an uns vorbei
bremst ab und bleibt stehen
du steigst zu ihr ein
um nach dem Rechten zu sehen
Die Welt dreht sich weg
und schließlich wieder um
so viel ist zu tun
wer nichts macht bleibt dumm
ein Lachs schwimmt flussaufwärts
in den Köcher hinein
wie gern würde ich
dein Lachsbrötchen sein

Doch wo du eben noch warst
steht der Wind jetzt ganz still
und er flüstert ganz leise
dass ich das morgen noch will
Wo du eben noch saßt
ist ein Stuhl ohne Leben
der nur darauf wartet
seine Beine zu geben
für ein Glück ohne Namen
für eine Angel ohne Haken
für einen Bach ohne Strömung
für ein Flussbett ohne Laken
Doch wo du eben noch lagst
ist ein Loch in der Decke
in das ich falle und manchmal
dunkle Gedanken verstecke
Wo du eben noch standest
da ist ein Fleck an der Wand
der war mal dein Schatten
in meinem Schuh ist noch Sand