Friday, January 27, 2006

Fünfzehneinhalb

Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, was es bedeutete, als der Arzt bei einer Routineuntersuchung ihres Sohnes erklärte, der Junge könne keine Farben sehen. Nur Graustufen. "Sie meinen...wie ein Hund?", fragte die völlig ratlose Frau, und der Arzt nickte, obwohl er wusste, dass Hunde eigentlich doch Farben sehen können. "Ihr Sohn, er erkennt nur verschiedene Stufen von Grau, sein gesamtes farbliches Sehen beschränkt sich auf Schwarz und Weiß und dem, was dazwischenliegt.", sagte er, um es ihr irgendwie begreiflicher zu machen. Doch die Frau weinte nur und begriff erst viel später, dass es ihrem Jungen mit dieser Einschränkung nicht merklich schlechter ergehen sollte, als all den anderen Kindern.

Er lernte nicht Blau von Rot zu unterscheiden, oder Gelb von Grün. Er unterschied Stufe 5 von Stufe 32 und Stufe 12 von Stufe 26. Die in seinen Augen farblose Welt unterschied er in hell und dunkel. Er bemerkte viel feinere Unterschiede in der Helligkeit, nahm Kontraste wesentlich intensiver wahr und konnte so jeder Helligkeitsstufe eine bestimmte Zahl zuordnen. Sechsundneunzig Stufen.
Er blieb stehen, wenn die Ampel Stufe 24 anzeigte und er aß nur Bananen, wenn sie noch nicht Stufe 43 erreicht hatten. Dann waren sie ihm schon zu matschig.

Die Jahre strichen ins Land, er machte das Abitur und begann ein Studium an der Kunsthochschule. Seinen Dozenten und Professoren verschwieg er die Behinderung. Sie hatten nie auch nur den leisesten Verdacht.

Schließlich trat sie in sein Leben. Nie hatte er solch einen starken Kontrast von Helligkeit und Dunkelheit bei einem Menschen feststellen können. Ihr Haar erschien im tiefsten Schwarz, das er kannte, und ihre Haut war so bleich und grell, dass seine Augen ein wenig schmerzten, wenn er sie zu lange ansah. Doch sein Blick verließ ihr Gesicht nicht mehr.
Schließlich kam sie auf ihn zu und fragte mit leicht entnervter Miene: "Sag' mal, bist Du aus Schweden?"
Da stand er nun, sein Körper geschüttelt von einer Hilflosigkeit, die er so zuvor nicht erfahren hatte. Ein mit wegbrechender Stimme gestottertes "Nein." zwang er sich nach schier endlosen Sekunden heraus, "...wie...wie kommst du darauf?" "Du starrst mich an, als hättest Du in Deinem Leben bisher ausschließlich blonde Mädchen gesehen.", erwiderte sie. Beide lachten und seine Unsicherheit wich von Minute zu Minute, jedoch seine Augen wollten sich einfach nicht an den Kontrast gewöhnen. Der Schmerz war ihm egal.

Eines Morgens trafen die Sonnenstrahlen so hell auf ihr Gesicht, dass es förmlich zu leuchten schien. Er schaute sie an, wie sie schlief, seine Augen tränten vor Schmerzen, doch in diesem Moment bemerkte er, dass er ihrer Lippenfarbe keine Graustufe mehr zuordnen konnte. Der Rot-Ton ihrer Lippen lag zwischen 15 und 16, genau dazwischen, so dass er nicht umhin kam, ihm eine ganz eigene Stufe zuteil werden zu lassen. Doch an jenem Morgen, in dem Moment, wo die Sonne ihre blasse Haut traf, da erkannte er ihre Lippen einfach nicht wieder. Er ging ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser ab. Der Schmerz in seinen Augen, so merkte er jetzt, er war immer noch da. Und er wurde stärker...

Als sie ihm nach einer Woche den Verband abnahmen, da sah er keine Graustufen mehr. Er sah nur noch Stufe 1. Dunkelheit. Es machte keinen Unterschied mehr, ob er die Augen öffnete oder geschlossen ließ. Im Hintergrund hörte er jemanden leise weinen. Es war dasselbe hilflose Weinen, dass er mit 6 Jahren das letzte Mal gehört hatte. Diesmal wusste er, warum.

Er hatte ihr nie von diesem Schmerz erzählt, von diesem Schmerz in den Augen, wenn er sie ansah. Er selbst erkannte diesen großen Schatten nicht, den ihr alles überstrahlender Anblick auf ihn warf. Und wie die Tür nun aufgeht und ihre Stimme erklingt, da ist plötzlich wieder ein Bild vor seinen Augen. Ein Bild, das die Dunkelheit erleuchtet. Ein Bild, dessen einzige Farbe die Fünfzehneinhalb ist.

Ein Bild, das endlich aufgehört hat, weh zu tun.

Wednesday, January 25, 2006

...und Gott war das Wort.

Also müssen umkommen, Herr, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, müssen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Macht! - Und das Land war still vierzig Jahre.
Süß, ne? Ist aus der Bibel. Altes Testament, Richter, Kapitel 5, Vers 31. Grob geschätzt jetzt, is' klar.

Doch ab wann ist man denn ein Feind von diesem Herrn, nennen wir ihn einfach mal Gesangsverein? Er ist ja schon irgendwie Gott und macht alles selbst, also Blumen, Tiere, Eidechsen, die ja im Prinzip zu den Tieren gehören, Planeten (Mars ist ja mal echt misslungen), Weltalls, diese ganz feinen Pralinen, mit so einer Kaffeebohne obendrauf, Möbel und zu guter Letzt macht er ja auch Menschen. Aus Fimo. Später, wenn er die dann auf einen Planeten tut, in unserem Fall ist das die Erde, da wird das Fimo ganz weich beim Eintritt in die Atm...Strat...osphäre und wird dann halt zu Haut. Innen bleibt es jedoch fest, da die Hitze nur die äußere Fimoschicht tangiert. Also das, was wir als "Knochen" kennen, das ist eigentlich nichts anderes, als feinstes, devines Fimo.

Wenn also dieser Herr schon Menschen macht, warum ist der dann so doof und macht welche, die ihn liebhaben, und auf der anderen Seite welche, die ihn auf das Äußerste anfeinden, weil er zum Beispiel ein Bein vergessen hat an sie dranzumodellieren oder die ganze Familie bei einer der göttlichen Plagen von einem...was weiß ich, Riesenesel gefressen wurde. Nein, Riesenegel, das wirkt noch plagevoller. Der hat die dann auch nicht gefressen, sondern komplett leergelutscht, bis auf den letzten Tropfen.
Warum macht der das? Der könnte doch einfach sagen, du, ich habe dich modelliert, hab' mich lieb. Stattdessen macht der auch welche, die ihn hassen. Die bringen dann wiederum die Menschen um, die ihn ganz doll liebhaben und nehmen auch noch deren Wertgegenstände und verhökern die auf dem Wochenmarkt. Oder heutzutage halt bei Ebay oder Amazon. Da kann man ja auch so gebrauchtes Zeug verticken, ist ganz praktisch. Da ist eine schnelle Mark schon drin.
Wenn dieser Typ, also der Herr da, wirklich so ein endtighter Sack wäre, wie dieser Sammelband mit Kurzgeschichten über ihn uns glauben machen soll, wieso macht der dann so einen Scheiß? Ist der Sadist? Holt der sich dabei einen runter, einen Stern? Wieso muss der sich denn nicht rechtfertigen, für diese schlimme Arbeitslosigkeit momentan zum Beispiel jetzt, oder auch für Hungersnot und Krieg und Usher? Usher ist sooo scheiße, wieso schickt er den nicht in den Krieg? Kreuzzug oder sowas. Im Kosovo gibt's doch genügend Heiden. Und warum haben so viele Fimosen diesen "Gott" noch immer so lieb? Was tut der denn, dass er diese Liebhaberei verdient? Er macht ja nicht einmal den Abwasch. Der krault sich da oben jetzt genüsslich die Eier und schaut Olli Geißen, während er irgendwelchen verstorbenen thailändischen Kinderarbeitern die ganze Menschen- und Eidechsenmacherei aufs Auge drückt. Die haben das ja gar nicht ordentlich gelernt, darum kommt dann sowas bei raus, oder sowas. Dieser Arsch.

Wer sein Leben liebhat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt haßt, der wird's erhalten zum ewigen Leben.
Na, wer sagt's denn, das ewige Leben ist mir also sicher. Laut Johannes, Kapitel 12, Vers 24 im Neuen Testament (erschienen bei "rororo-your boat", Nazareth, ca. 1 n. Chr.) kann ich also vergnügt und fröhlich in die Zukunft blicken. Wenn meine Fimohülle langsam Risse bekommt, so wird...was...passieren, was gut ist, und ich lebe dann ewig. Man sollte natürlich bedenken, dass man dann letzten Endes im ewigen Hass mit sich selbst leben muss, da ja jegliche freudige Anwandlung das eigene Leben betreffend, unweigerlich zum Ende des Selbigen führen würden. Was ist da wohl jetzt besser? Bemerkenswert auch, dass die alten Juden scheinbar das Semikolon schon kannten. Und Deutsch sprachen. Wohl um uns ihren zierlichen Nippes und ihre koketten Terracotten für unzählige Goldstücke zu verkaufen und sich ein schönes, den Herrn nicht liebhabendes Leben zu ermöglichen. Man kann nur hoffen, dass sie ihr Leben liebhatten und somit dem Fegefeuer als Brennholz dienen durften. Wobei Fimo ja nicht so gut brennt, muss man sagen...

Um ein wenig kredibiler zu erscheinen, schickte der Herr uns seinen Sohn aus zweiter Ehe:

Und um die neunte Stunde rief Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani?
Ganz der Vater. Um 9 Uhr morgens schon hackedicht, unglaublich. Aus Wasser Wein machen zu können ist in den falschen Händen vielleicht doch mehr eine Last, als ein Geschenk. Sinngemäß übersetzt bedeutet dieses Zitat im Übrigen "Ich bin Jesus, ihr dummen Fotzen!"

Darum werden ihre Plagen auf einen Tag kommen: Tod, Leid und Hunger; mit Feuer wird sie verbrannt werden; denn stark ist Gott der Herr, der sie richten wird.
Sowas nennt man dann wohl "einen langen Tag haben".

Aber nicht alles, was in der Bibel steht, ist zwangsweise auch grober Unfug. Wer sein Leben liebhat und auch gerne außerehelichen GV, dem werden sogar Anmachvorschläge aller erster Kajüte unterbreitet:

Deine zwei Brüste sind wie zwei junge Rehzwillinge.
Altes Testament, Hoheslied, Kapitel 7, Vers 4, wer es noch einmal nachschlagen möchte. Das ewige Leben findet übrigens auf dem Mars statt. Bis dahin, habt euch lieb.

Sunday, January 22, 2006

Kurt van Beethoven

Wie wäre es wohl gewesen, hätte den Hit "Die Eine 2005" ein Fuchs gesungen?

Versteht wieder keiner, dachte ich mir schon. Jedenfalls werde ich eine Band gründen. Es ist einfach an der Zeit. Die restliche Musik in der Welt ist ja bekannterweise scheiße, so was weiß ich, Ricky Martin, Tokio Hotel oder Bananarama zum Beispiel. US 5 sind auch nicht gut. Andere beschweren sich ja immer, das die Musik im Allgemeinen verkomme, tun aber selbst nichts dagegen und laden weiterhin die Klingeltöne von, hier, Kraftwerk oder auch A*Teens runter. So kann das ja nichts werden. Darum, ich jetzt, Band, wie gesagt.

Doch, einfacher gesagt, als sonstewas. In jedem verfluchten Winkel der Stadt finden sich Gitarristen, Bassisten, Schlagzeuger, Sängerinnen, die schonmal bei einem Casting rausgeflogen sind und von mir aus noch Leute, die schon mal eine MP3-Datei auf ihrem Computer abgespielt haben. Ja, kacke, wo sind denn die ganzen Djembe-Rocker, Ondes-Martenot-Frickler und Echoplex-Virtuosen, jetzt, wo ich gerade eine Band gründen will? Überall habe ich Aushänge ausgehängt (was soll man auch sonst damit machen), doch nur Anrufe vom Kaliber "Bei Teenstar war ich im Recall". Juckt mich herzlich wenig, solange die Stimmbänder nicht durch Singende-Säge-Implantate ausgetauscht wurden. Sänger sind eh das Letzte. Denken, sie wären die tollsten, dabei sind sie gar nicht mal so toll und schlafen trotzdem mit mehr Frauen, als jetzt zum Beispiel der Keyboarder. Man kann ja mal nachrechnen, wie viele Frauen Kim Frank von Echt und wie viele Frauen im Gegenzug Gunnar von selbiger Ex-Gruppe auf die Matte geschickt hat. Hatte der kleine, schmierige Keyboarder was mit Enie van den Maiskölbchen oder war das der Sänger mit den fettigen Haaren und dem noch fettigeren Gesicht? Na gut, wahrscheinlich durften alle in der Band mal ran, das rosa Schweinchen ließ ja bekanntlich in dieser Hinsicht nichts anbrennen, aber Kim Frank hatte sie zuerst, jede Wette. Sänger, Asipack, nicht bandkompatibel, verzichte ich gerne drauf.

Ebenso Gitarristen. Mozart zum Beispiel. Okay, kein gutes Beispiel, aber es geht ja auch nur um den Grundgedanken, das Prinzip, sowas. Mozart musste nur mal kurz in die Saiten greifen, schon bekamen diese barocken Gräfinnen reihenweise feuchte Schlübber. Warum nur? Warum ist ein Gitarrist attraktiver, als zum Beispiel ein Vibraphonist? Gerade Mozart! Der war ja taub und hatte sich mal das Ohr abgeschnitten, bevor er sich '94 mit einer großkalibrigen Schrotflinte die vom ganzen Kiffen weichgewordene Hirnmasse wegbratzte. Und jetzt covern alle seine langweiligen Etüden, packen noch ein Bild von einer Weihnachtstasse mit Gesicht und Pimmel dazu, fertig ist das Monatspaket und der große Reibach steht schon in der Garage. Der alte Volkswagen wird trotzdem zum Pimpen gegeben, wenn die Kinder mal groß sind, dann sollen die ja ne Playstation und die halbe mongolische Wüste inklusive einheimischer Beduinen und Tuaregs im frisch lackierten Hippie-Bus haben. Außerdem kann man in den Frontscheinwerfern DVDs gucken und der Heckspoiler ist eine ausfahrbare Hornisse, welche die Leute vom TÜV mal ordentlich in den Po sticht, wenn die einem blöde kommen, von wegen Kamel und Käfighaltung etceterapepe. Wenn Mozart das gewusst hätte, dann wäre "Carmina Burana" sicherlich nur als B-Seite erschienen oder er hätte einfach allen anderen Leuten die Rübe weggeschossen. Liegt jetzt im Auge des Betrachters, was nun besser gewesen wäre. Aber nicht im Auge Mozarts, der war auch noch blind, konnte man ja sehr gut erkennen, als er da für Henry Maske "I just called to say I love you" sang. Ist lange her, auch meine Erinnerungen daran sind nur sehr vage, keine Sorge.

Fakt ist einfach, dass ich Leute brauche, die da drüber stehen, die außergewöhnliche Instrumente mit einer außergewöhnlichen Begabung und Hingabe bedienen können und die sich ganz der Band widmen, nicht der Scheinwelt, die einen erfolgreichen Act sonst so umgibt. Groupies, Drogen, kalte Schnittchen, na ja, dürfte wohl jedem klar sein. Ich habe auch absolut nichts gegen ein paar Free-Jazz-Einflüsse, also wenn jemand Tuba Libre spielt, kein Ding, willkommen in der Band.

Zu meiner Person: Ich spiele Gitarre und singe. Let's rock!!!

Thursday, January 19, 2006

Heimat

Wenn man nach einer gewissen Abwesenheit von zu Hause auf's Land zurückkehrt, dann fallen einem zuerst einmal die ganzen Veränderungen auf. Der Sportladen ist jetzt ein Friseur, es gibt einen zweiten Aldi und einen schönen, neuen Großraumpuff. Die Ampel war vorher auch nicht da. Ach, und die Eisdiele hat zugemacht. Da ist jetzt der neue Puff drin.

Und doch ist dieses Gefühl da, dieses Gefühl der Verbundenheit, der Vertrautheit. An den Baum hat man damals gekotzt, als die Reifenfabrik gebrannt hat, an dem Zaun hing mal ein benütztes Präservativ, auf dem Parkplatz hat Dingens Kirchen einen geblasen und sogar geschluckt. Heimat eben.

Dann läuft der alte Biologie-Lehrer die Straße entlang und sieht genauso aus, wie vor einem halben Jahrzehnt. Sogar wie vor zwei ganzen, wenn man es sich recht überlegt. Man geht in den Minimal, der früher noch anders hieß, trifft auf die selben Wurstthekenfrauen, die über die selben Kuchenrezepte reden, wie seit eh und je. Vorne beim Bäcker steht der selbe vollbärtige Zwerg und trinkt sein Bier, die selbe Uhrzeit, dieselbe Marke, dieselben Salamireste im Bart. Beim Vorbeigehen bemerkt man schließlich, dass er sogar noch genauso nach Urin, Korn und Wurst stinkt. Nur der Hausmeister des Gymnasiums vergewaltigt seine Stieftochter nun nichtmehr. Die ist jetzt ausgezogen. In die Stadt.

Zurück in der Großstadt, Linie S3. Da steht ein Mann, der sich Rum-Verschnitt in seine Cola-Dose schüttet, als er denkt, es schaue niemand. Dann setzt er sich und trinkt gemütlich seinen Softdrink und niemand wundert sich, warum er das Gesicht nach jedem Schluck so verzieht. Niemand redet über ihn, niemand kennt ihn und irgendwie ist niemand anwesend, obwohl der Waggon gut gefüllt ist, jetzt, zum Feierabend hin. Dann steigt man aus, läuft das letzte Stück zu seiner Wohnung und als man diese betritt, da ist man sich plötzlich nicht mehr sicher, ob man jemals zu Hause ankommen wird.

Monday, January 09, 2006

Im Sitzen

Ich bin ein Mann. Das ist gut. Frau sein nicht so. Denn:

1. Gesellschaftlicher Status

Frauen haben schlechtere Jobs, verdienen weniger Geld, werden nicht ernst genommen, brauchen Unmengen Schuhe und so Schminkzeug/Labello, dafür brauchen sie mehr Geld, also brauchen sie einen besseren Job, den hat aber ein Mann inne, darum müssen sie den Mann heiraten.

2. Geistige Fähigkeiten

Wenn Sie eine Frau sind, dann vernebeln Ihre emotionalen Gemütsregungen bereits jetzt schon Ihren Verstand. Ja, in der Tat, alles deutet darauf hin, dass der Abschnitt über die geistigen Fähigkeiten ähnlich...nun ja, ungeheuchelt daherkommen wird, wie bereits der erste (vgl. "1. Gesellschaftlicher Status). Und schon sind wir voll im Thema:

Weibliches Denken ist bestimmt von der Begierde nach mehr Schuhen und Labelli. Wenn die Damen dann merken, dass ihr mickriges Gehalt nicht ausreicht, dann heiraten sie halt einen Mann. So einen Marktleiter vom Lidl zum Beispiel. Der verdient nicht schlecht. Dann gehen sie mit ihrer besten Freundin in den Schlecker shoppen.
Währendes erfindet ein rational denkender, von Forschungssinn und Wissbegierde getrieber Mann, so Sachen, wie das Rad, den Fernseher oder einen Epilationsapparat. Das meldet er dann beim Patentamt an und bekommt Geld dafür. Und zu Hause merkt er dann, wie samtweich und auch gar nicht spröde die Lippen seiner Gattin sind.

3. Körperliche Eigenschaften

Frauen sind sehr hübsch. Zumindest wenn sie solch einen Körper und dazu dieses Gesicht haben. Haben sie hingegen solch einen Körper und solch ein Gesicht, dann sind sie Dirk Bach.
Wenn Frauen anfangen, auszusehen wie Dirk Bach, dann finden sie keinen Mann mehr. Dann bleibt die Wolle des selbstgestickten Wollschals auf einmal an den rissigen Lippen hängen. Ein guter Name für eine schalproduzierende Firma wäre übrigens "Prinz Schals", aber das hat wenig mit dem eigentlichen Thema zu tun. Der Name gehört mir, ich habe ihn schützen lassen. Sie müssen ihn mir schon abkaufen, wenn Sie ihn haben wollen. Jedenfalls finden Männer, die aussehen wie Dirk Bach, immernoch eine Frau. Denn meistens sehen sie so aus, weil sie bei all den Meetings mit dem Consulting-Assistenten und Faxen vom Faszilitäten-Manager nicht mehr mittwochsabends zum Squash mit Ralf kommen. Der ist ja nur Lehrer, der hat Zeit. Frauen kommen aber trotzdem in Scharen an und wollen dem Dicken morgens ne ordentliche Butterbemme schmieren, da er Kohle wie Geld hat, vielvielviel. Sogar Männer kommen noch zu Dirk Bach, obwohl der dick ist. Stand in der Bunten.

Frauen hingegen, sind sie denn dann irgendwann einmal fett, taugen höchstens noch was für Teleshops und Wohnungseinrichtungssendungen. Die packt dann kein Mann mehr an. Keiner mit Geld jedenfalls. Wir sind schließlich nichtmehr im Barock, n'est-ce pas.

Ein beliebter Grund als Frau in die Breite zu gehen, bietet hierbei die Geburt eines, na ja, Kindes. Das Gott (oder für die Atheisten: Darwin) Frauen hassen muss, kann man am Beispiel der Kindeszeugung und des Kindernachneunmonatendannauchtatsächlichbekommens sehr gut erkennen.

Zunächst benötigt man hierfür, sowohl als Frau als auch als Mann, Geschlechtsverkehr. Das ist das gleiche wie Sex, nur ein anderes Wort dafür. Das klingt natürlich erstmal nach einer feinen Sache. In männlichen Ohren. Frauen langweilen sich dabei. Oder noch schlimmer: Der Hymen.
Der Hymen ist etwas, ja, wie soll man sagen, völlig sinnfreies. Er macht nichts, ist einfach nur da, und dann, dann kommt ein Penis und macht ihn kaputt. Das tut weh, sagt meine Sekundärliteratur. Manchmal blutet es auch. Dann ist das Laken schmutzig und der junge Mann muss die junge Frau hauen, damit es für Mutti nicht so aussieht, als hätten sie in seinem Bett irgendwas Unkeusches getrieben.

Doch als Frau blutet man auch außerhalb erster sexueller Betätigungen gerne. Ein paar Tage am Stück meist, ziemlich eklig. Davon kriegen die meistens auch Bauchweh und können dann nicht mit dem Hund raus, darum musste ich immer gehen.

Weiterhin haben Frauen auch eine eigene Krebssorte: Brustkrebs. Wer jetzt meint, mit Prostatakrebs kontern zu müssen, der sollte mal seine Mathematikhausaufgaben etwas gründlicher machen. Anzahl Prostata(s): 1 | Anzahl Brüste: 2

Weiterhin ist eine starke Anfälligkeit für spröde Lippen zu verzeichnen.

4. Fazit

Ich bin ein Mann. Das ist gut. Mehrere Orgasmen hintereinander finde ich langweilig.

Tuesday, January 03, 2006

Endgegner

Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben. Und ein neues Jahr ist wie ein weiterer Tod. Der ist jedoch nicht sonderlich neu, man stirbt schließlich jedes Jahr denselben. Jedes Jahr will man das vorhergehende vergessen machen, einen Neuanfang wagen, und doch bleibt wieder alles, wie gehabt. Arbeit scheiße, Frau scheiße, Kinder scheiße, Filme mit Vin Diesel so richtig scheiße.

Also geht man jeden Morgen zu der selben Scheiße, um abends todmüde lieblos und automatisiert die Scheiße zu küssen, die gerade die Scheiße ins Bett gebracht hat. Bier. Nächster Tag.

Ein Neuanfang ist immer eine gute Sache. Nur scheint es sich damit meist wie mit einem Videospiel zu verhalten. Wenn man ein Level mal nicht schafft, dann durchläuft man es eben wieder und wieder, das selbe Szenario, die selben Aufgaben, der selbe Gegner, an dem man immer und immer wieder scheitert. Ein Gegner, der jeden Fehler ausnutzt, der jede Schwäche bestraft und der einen jedes Mal wieder zu einem Neubeginn zwingt. Und vielleicht merkt man irgendwann, dass man jedes Jahr versucht hat, sich selbst zu besiegen. Plötzlich macht es keinen Sinn mehr, den Reset-Knopf zu drücken, denn der wird von einem unbesiegbaren Gegner bewacht: der Zeit. Oder Vin Diesel halt. Jacke wie Hose.

Bis dahin sitzt man dann auch sicher einmal mit Frau und Kind an einem Sonntagnachmittag in Kino 5, schaut "Der Babynator" und denkt sich, was für eine große Scheiße das doch ist.